ESG als Erfolgsfaktor: Warum sich verantwortungsvolles Handeln für Unternehmen auszahlt
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre sozialen und ökologischen Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Die gute Nachricht: ESG bietet nicht nur ethische Vorzüge, sondern auch Wettbewerbsvorteile, die langfristigen Erfolg sichern.
Das Wichtigste auf einen Blick
Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden Nachhaltigkeitsthemen ab 2025 zu einer entscheidenden Größe. Über die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance berichten Unternehmen künftig nicht mehr nur freiwillig und kommunizierend, sondern verpflichtend und mit harten Kennzahlen. Wie die verstärkte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit zum Erfolgsfaktor wird und eurem Unternehmen echte Vorteile bringen kann, haben wir für euch in diesem Beitrag zusammengefasst.
- Was ist ESG? Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
- Auf dem Weg zum Erfolgsfaktor: Darum sind ESG-Vorteile für euch relevant
- Fallstudien und Best Practices: Das könnt ihr von anderen Unternehmen lernen
Inhalt
Was ist ESG? Die drei Säulen der Nachhaltigkeit und ihre Relevanz
ESG steht für die englischen Begriffe Environmental, Social und Governance. Sie repräsentieren die drei zentralen Säulen der Nachhaltigkeit. Jede dieser Säulen – Umwelt, Soziales, Governance – spielt eine entscheidende Rolle für Unternehmen, die sich langfristig auf stabile und nachhaltige Geschäftspraktiken ausrichten möchten.
E wie Environment (Umwelt)
Die Umwelt-Säule von ESG konzentriert sich auf Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltbelastung und zur Förderung einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen. Unternehmen verfolgen dabei Ziele wie die Steigerung der Energieeffizienz, die Optimierung des Abfallmanagements und die Implementierung von Maßnahmen zum Klimaschutz. Durch diese Initiativen tun Unternehmen nicht nur Gutes für die Umwelt, sondern können auch Kosten senken und ihre Betriebsabläufe effizienter gestalten.
S wie Soziales
Die soziale Dimension von ESG bezieht sich auf die Auswirkungen eures Unternehmens auf die Gesellschaft und betrachtet Aspekte wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und das gesellschaftliche Engagement. Unternehmen, die ESG-Kriterien ernst nehmen, streben nach einer fairen und sicheren Arbeitsumgebung für ihre Mitarbeiter:innen. Sie fördern Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz und setzen sich aktiv für die Achtung der Menschenrechte entlang ihrer gesamten Lieferkette ein. Zudem engagieren sie sich oft in gemeinnützigen Projekten und tragen zur sozialen Entwicklung der Gemeinschaften bei, in denen sie tätig sind.
G wie Governance
Die Governance-Säule beschäftigt sich mit der Unternehmensführung und den internen Kontrollsystemen eines Unternehmens. Sie umfasst Fragen der Unternehmensethik, Transparenz in der Berichterstattung und die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben (Compliance). Unternehmen, die gute Governance praktizieren, setzen klare Standards für ihre Führungskräfte und stellen sicher, dass Entscheidungsprozesse transparent und fair sind. Das schafft Vertrauen bei Investoren, Kunden und anderen Stakeholdern und reduziert Risiken im Zusammenhang mit Betrug oder Missmanagement.
Auf dem Weg zum Erfolgsfaktor: Darum sind ESG-Vorteile für euch relevant
In einer zunehmend vernetzten und transparenten Weltwirtschaft achten Investor:innen, Kund:innen und andere Stakeholder vermehrt auf die ESG-Performance von Unternehmen.
Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen bieten und eine starke Unternehmensführung praktizieren, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und Risiken wie Reputationsverlust oder regulatorische Sanktionen minimieren. Damit trägt ESG zur langfristigen Nachhaltigkeit und Profitabilität eures Unternehmens bei.
ESG als nachhaltige Unternehmensstrategie schafft Vertrauen und Loyalität, sichert Wettbewerbsvorteile, minimiert Risiken und stärkt die Profitabilität eures Unternehmens.
Wichtige ESG-Vorteile: So stärkt ihr euer Unternehmen nachhaltig
Die Integration von ESG-Kriterien für eine nachhaltige Unternehmensstrategie bietet zahlreiche Vorteile, die oft unterschätzt werden. ESG-Reporting als Erfolgsfaktor geht über bloße Compliance hinaus und eröffnet vielfältige Chancen für nachhaltigen Fortschritt. Hier sind die vier wichtigsten Vorteile, die ESG eurem Unternehmen bieten kann.
1. Langfristige finanzielle Vorteile: Wie das ESG-Reporting als Erfolgsfaktor die finanzielle Performance verbessert
ESG-Initiativen können die finanzielle Performance eines Unternehmens signifikant verbessern. Unternehmen mit starken ESG-Praktiken können tendenziell höhere Renditen erzielen und sind langfristig stabiler.
ESG-Erfolg in Zahlen
Eine Studie von McKinsey hat gezeigt, dass sogenannte „Triple Outperformers“ – Unternehmen, die in den Bereichen ESG, Wachstum und Profitabilität führend sind – ihre Einnahmen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von fast 11% gesteigert haben. Diese Unternehmen übertrafen ihre weniger nachhaltigen Wettbewerber in der Kapitalrendite (TSR) um 2,5 Prozentpunkte.
Nachhaltige Geschäftspraktiken reduzieren nicht nur Kosten durch effizienteren Ressourceneinsatz, sondern erschließen auch neue Märkte und Kunden, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Investoren bevorzugen zunehmend Unternehmen mit soliden ESG-Profilen, da diese als weniger riskant und zukunftssicher gelten. Dadurch kann die Kapitalbeschaffung erleichtert und die Aktienbewertung gesteigert werden.
Aus Befragungen von PWC geht hervor, dass die meisten Investor:innen (65%) verlässliche Informationen zu Treibhausgasemissionen für wesentlich halten. Auf den folgenden Plätzen der ESG-Prioritäten rangieren Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft (44%), Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion (37%) sowie Menschenrechte in der Lieferkette (34%).
2. Risikomanagement: Verbesserte Praktiken durch ESG-Ansätze
Ein robustes ESG-Programm kann Unternehmen dabei helfen, Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu managen. Nehmen wir zum Beispiel den Klimawandel: Unternehmen müssen sich auf extreme Wetterereignisse vorbereiten, die Lieferketten stören oder Produktionsstandorte gefährden können.
Ein naheliegendes Beispiel ist die Binnenschifffahrt auf dem Rhein. Wenn der Fluss Niedrigwasser führt, können Schiffe nur bis zu 35% ihrer Kapazität transportieren, so dass mehr Schiffe eingesetzt werden müssen, um die Warenmenge zu transportieren – was wiederum die Logistikkosten erhöht.
Im großen Maßstab zeigt die Erfahrung, dass das Versäumnis, solchen Risiken proaktiv zu begegnen, Unternehmen teuer zu stehen kommen können. So nahm der Versorgungsanbieter Pacific Gas & Electric eine Strafzahlung von mehr als 55 Millionen Dollar in Kauf, um eine strafrechtliche Verfolgung für zwei große Waldbrände in Nordkalifornien zu vermeiden, die durch veraltete Stromleitungen des Unternehmens ausgelöst wurden.
Auch soziale Ungerechtigkeiten zählen zu den Risiken. Das Augenmerk liegt im Sinne der Nachhaltigkeit bei euren ESG-Strategien beispielsweise darauf, wie und woher Arbeitskräfte angeworben werden, um Schwarzarbeit und Ausbeutung zu vermeiden.
Anti-Diskriminierungsmaßnahmen sind ebenso erforderlich wie Vorkehrungen zum Arbeitsschutz. Neben den Anforderungen, Arbeitsunfälle, Verletzungen und Krankheiten zu vermeiden, wird zunehmend erwartet, dass Unternehmen auch die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer fördern.
Governance-Risiken sind häufig mit ethischen Verfehlungen, finanziellem Missmanagement und unzureichender Transparenz verbunden. In diesem Zusammenhang sollte auch die Unternehmensreputation als wesentlicher Risikofaktor berücksichtigt werden. Bei einer weltweiten Umfrage des Risikomanagement-Unternehmens wtw gaben 55% der Unternehmen an, dass Reputation ein Top-Fünf-Risiko für sie darstellt (siehe Punkt 3).
Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, ESG-Themen als wesentlichen Bestandteil des Risikomanagements und der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens zu betrachten. Durch die Implementierung von ESG-Strategien kann euer Unternehmen besser auf Herausforderungen reagieren und seine Widerstandsfähigkeit stärken. Proaktive ESG-Maßnahmen können dabei helfen, Risikofaktoren auszuschließen oder zumindest zu mildern und so eine stabile Betriebsführung zu ermöglichen.
3. Reputationsmanagement: Stärkung der Unternehmensmarke durch verantwortungsvolles Handeln
Warren Buffet, der renommierte Unternehmer und Investor, brachte es auf den Punkt: Es braucht 20 Jahre, um einen guten Ruf aufzubauen, und 5 Minuten, um ihn zu ruinieren. Führungskräfte sind sich dessen bewusst und schreiben im Durchschnitt 63 Prozent des Marktwerts ihres Unternehmens seinem allgemeinen Ruf zu.
Verantwortungsvolles Handeln und die Berücksichtigung von ESG-Kriterien stärken die Unternehmensmarke und das Vertrauen der Stakeholder zusätzlich. Ein positives ESG-Profil kann das öffentliche Image erheblich verbessern. Das fördert nicht nur die Kundenbindung, sondern zieht auch neue Kund:innen an, die nach ethischen und nachhaltigen Anbietern suchen.
Die bereits erwähnte wtw-Umfrage fand heraus, dass Governance (33 %), Umwelt (30 %) und Soziales (29 %) drei der ersten fünf Plätze auf der Liste der Reputationsrisiken belegen, die den Unternehmen am meisten Sorgen bereiten. Eine starke ESG-Position kann dazu beitragen, in Krisenzeiten den Ruf zu schützen und das Unternehmen als Vorreiter in Sachen Verantwortung und Nachhaltigkeit zu positionieren. Wie schnell diese Reputation verloren gehen kann, zeigte sich beispielhaft bei der Übernahme des Gewürz-Startup Ankerkraut durch den Branchenriesen Nestlé.
4. Mitarbeiterbindung und -gewinnung: Anziehung und Bindung von Talenten durch ESG-Initiativen
ESG-Initiativen spielen außerdem eine entscheidende Rolle bei der Anziehung und Bindung von Talenten. Immer mehr Fachkräfte, insbesondere jüngere Generationen, legen großen Wert auf die Werte und ethischen Standards ihrer Arbeitgeber. Auch der Fokus auf Purpose und gesellschaftliche Verantwortung nimmt für Unternehmen und Mitarbeiter:Innen seit Jahren an Bedeutung zu.
Dabei geht es um die Frage, welchen höheren Zweck ein Unternehmen verfolgt. Ein starkes ESG-Engagement signalisiert Mitarbeiter:innen, dass das Unternehmen ihre Werte teilt und sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzt. Dies fördert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit und Loyalität, sondern kann auch die Produktivität und Innovationskraft steigern.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Studie der Society for Human Resource Management (SHRM). Über alle Altersgruppen hinweg stellte das SHRM fest, dass mehr als 40 % der Arbeitnehmer ESG-Faktoren bei der Jobwahl als wichtig erachten. Bei den Millennials waren es sogar schon 55 %, für die Gen Z dürfte das Thema von ebenso großer, wenn nicht sogar größerer Bedeutung sein.
Fallstudien und Best Practices: So setzen Unternehmen ESG als Erfolgsfaktor ein
Learnings im Überblick:
Berichterstattung über ESG-Fortschritte
Unternehmen: Vaude
Hintergrund: Vaude ist ein deutscher Hersteller von Outdoor-Ausrüstung und Bekleidung, der sich stark für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzt.
ESG-Strategie: Vaude verwendet umweltfreundliche Materialien und setzt auf faire Arbeitsbedingungen. Dazu hat das Unternehmen das “Vaude Ecosystem” entwickelt, eine ganzheitliche Nachhaltigkeitssystematik, die sich wie ein grüner Faden durch alle Phasen des Produktlebenszyklus zieht.
Ergebnisse: Vaude hat zahlreiche Umwelt- und Sozialzertifikate erhalten, darunter das bluesign®-Zertifikat für umweltfreundliche Textilien und das Fair Wear Foundation Siegel für faire Arbeitsbedingungen. Durch die vollständige Kompensation aller Emissionen gilt VAUDE seit dem 1. Januar 2022 als Unternehmen mit Produkten, die allesamt klimaneutral sind.
ESG-Reporting Erfolgsfaktor: Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude: „Going green hat unsere Marke und unser Unternehmen gestärkt. Verbraucher entscheiden sich zunehmend für Unternehmen mit hohen Umweltstandards. Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt es sich sehr, diesen nachhaltigen Weg zu gehen.“
Unternehmen: Ørsted
Hintergrund: Ørsted ist ein dänischer Energieversorger, der weltweit führend im Bereich erneuerbare Energien ist.
ESG-Strategie: Ørsted hat sich vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt und betreibt große Offshore-Windparks. Ørsted strebt Netto-Null-Emissionen über seine gesamte Wertschöpfungskette bis 2040 an und will bis 2025 bei der Energieerzeugung und im Betrieb kohlenstoffneutral werden. Ørsted ist das erste Energieunternehmen der Welt, das blaue Anleihen ausgibt. Die blaue Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von 100 Mio. EUR wurde im Rahmen einer Privatplatzierung in Übereinstimmung mit den IFC Blue Finance Guidelines ausgegeben. Der Nettoerlös aus der Emission wird für Investitionen in die Offshore-Biodiversität verwendet. Bei der Errichtung von Offshore-Energieanlagen werden die biologischen Arten und Lebensräume für den gesamten Lebenszyklus eines Projekts, von der Auswahl des Standorts bis zur Stilllegung, erfasst und gegebenenfalls biodiversitätsfördernde Maßnahmen ergriffen.
Ergebnisse: Ørsted berichtet, dass die Transformation hin zu einem führenden Anbieter erneuerbarer Energien nicht nur den Unternehmenswert gesteigert, sondern auch den Kundenkreis erweitert und die Umsätze erhöht hat. Die Nachfrage nach sauberer Energie hat erheblich zu ihrem finanziellen Erfolg beigetragen.
ESG-Reporting Erfolgsfaktor: Die Wirkung des finanziellen Engagements der Investoren fasst Kasper Kiim Jensen, Ørsted, Vice President, Treasury & Capital Planning, so zusammen: „Wir freuen uns sehr über die anhaltende Unterstützung durch Investoren, die uns dabei hilft, unser grünes Wachstumsziel von rund 50 GW installierter Kapazität bis 2030 zu erreichen und eine Schlüsselrolle bei der Schaffung einer Welt zu spielen, die vollständig mit grüner Energie betrieben wird.“
Unternehmen: Too Good To Go
Hintergrund: Too Good To Go ist ein dänisches Start-up, das eine App zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung entwickelt hat.
ESG-Strategie: Beim Geschäftsmodell von Too Good To Go ist ESG bereits als Grundgedanke verankert. Die App verbindet Verbraucher mit Restaurants und Geschäften, die überschüssige Lebensmittel zu reduzierten Preisen anbieten. Das Credo des Unternehmens: “Wir sind der Auffassung, dass es möglich ist, durch Geschäfte Gutes zu tun und ein Unternehmen zu sein, das Gutes tut.” Too Good To Go ist eine zertifizierte B-Corp-Unternehmen. Benefit Corporation (B Corp) zeichnet Unternehmen für ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen aus.
Ergebnisse: Too Good To Go hat Millionen von Mahlzeiten vor der Verschwendung gerettet und das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung erhöht. Die Too Good To Go Community umfasst über 75 Millionen registrierte User und 134.000 aktive Businesspartner in 17 Ländern.
ESG-Reporting Erfolgsfaktor: Mette Lykke, CEO von Too Good To Go. „Dieser Erfolg ist auch ein Beweis für die strategischen Partnerschaften, die wir mit einigen der größten Namen in der Lebensmittelbranche geschlossen haben, darunter Carrefour, Aldi, Starbucks, Morrisons, Costa, Casino Group, M&B, PAUL Group und viele andere, die es Too Good To Go ermöglicht haben, seine Mission auf Millionen von Nutzern auf der ganzen Welt auszuweiten.“
Praxis-Tipps zur Einführung von ESG als Schlüsselfaktor für euren Erfolg
- Klein starten und schnell skalieren: Beginnt mit kleinen, überschaubaren ESG-Initiativen und skaliert diese bei Erfolg
- Integriert ESG in eure Unternehmenskultur: ESG sollte Teil der Unternehmenswerte und -kultur sein, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
- Nutzt Technologie: Setzt auf moderne Technologien zur Überwachung, Analyse und Berichterstattung eurer ESG-Daten.
- Bildet Partnerschaften: Arbeitet mit anderen Unternehmen, NGOs und Regierungsstellen zusammen, um Ressourcen und Wissen zu teilen.
Fazit
ESG steht für Environmental, Social und Governance. Eine gute ESG-Strategie bietet Unternehmen erhebliche Vorteile. Studien zeigen, dass Unternehmen, die ESG-Kriterien einhalten, langfristig bessere finanzielle Ergebnisse erzielen. Laut McKinsey-Analysen konnten sogenannte „Triple Outperformers“ – Unternehmen, die gleichzeitig in allen drei ESG-Bereichen herausragend abschneiden – ihre Einnahmen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von fast 11% steigern und ihre weniger nachhaltigen Wettbewerber in der Kapitalrendite um 2,5 Prozentpunkte übertreffen.
Ein robustes ESG-Programm verbessert das Risikomanagement, indem es Unternehmen hilft, Risiken wie Klimawandel und regulatorische Änderungen frühzeitig zu erkennen und zu managen. Zudem stärkt ein aussagekräftiges ESG-Profil das öffentliche Image und das Vertrauen der Stakeholder, was nicht nur die Kundenbindung erhöht. ESG-Initiativen sind auch entscheidend für die Anziehung und Bindung von Talenten, da insbesondere jüngere Generationen Arbeitgeber bevorzugen, die ihre Werte teilen und sich für Nachhaltigkeit engagieren. Insgesamt helfen ESG-Strategien, Risiken zu minimieren und die langfristige Profitabilität von Unternehmen zu steigern, während sie gleichzeitig Vertrauen und Loyalität schaffen.
Unser Tipp
Darüber hinaus erhöht eure ESG-Strategie die Chancen auf öffentliche Gelder. Die Europäische Investitionsbank beispielsweise vergibt Darlehen für die Finanzierung von Projekten, mit denen die Ziele der EU innerhalb und außerhalb der Union verwirklicht werden. Erst im April 2024 wurden neue Finanzierungen von insgesamt 4,3 Milliarden Euro bewilligt. Mit den Geldern werden der regionale Verkehr und die Energieverteilung modernisiert, Investitionen von Unternehmen in Innovation und Klimaschutz beschleunigt, Energiespeicherlösungen ausgebaut sowie die Wasseraufbereitung und Abfallbehandlung verbessert.